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Walldürn/Schneeberg (Bayern): Verfolgungsfahrt nach Einbruch, Tatverdächtiger in Untersuchungshaft
Datum: 23.06.2025
Kurzbeschreibung: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mosbach und des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 23.06.2025
Am Samstagnachmittag gegen 14:40 Uhr wurde das Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Heilbronn über Notruf darüber in Kenntnis gesetzt, dass es aktuell zu einem Einbruch in ein Autohaus in der Alte Amorbacher Straße in Walldürn kommen würde.
Kurz nach dem Eintreffen einer ersten Streife des Polizeireviers Buchen am Tatobjekt gegen 14:45 Uhr ging eine männliche Person zunächst zu Fuß und im weiteren Verlauf mit einem Pkw flüchtig. In der Folge gelang es dem Tatverdächtigen zwei Polizeifahrzeuge in seine Gewalt zu bringen, wir berichteten: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110971/6060262.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mosbach wurde der 39-jährige Tatverdächtige am Sonntagnachmittag einem Haftrichter beim Amtsgericht Mosbach vorgeführt. Dort wurde der von der Staatsanwaltschaft Mosbach beantragte Haftbefehl in Vollzug gesetzt. Der Mann wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Zum Tatgeschehen kann zudem Folgendes ergänzt werden:
Beim Eintreffen einer ersten Streife des Polizeireviers Buchen am Ort des mutmaßlichen Einbruchs in Walldürn kletterte der Tatverdächtige aus einem Gebäudefenster und verschanzte sich in einer Hecke. Auf Aufforderung verließ er diese und bedrohte bereits hier den eingesetzten Polizeibeamten mit einem derzeit noch nicht näher bestimmbaren Gegenstand. Der Tatverdächtige ergriff trotz Androhung des Einsatzes von Waffen und Einsatz des Pfeffersprays in Richtung seines im Bereich der Firma abgestellten Fahrzeugs und fuhr mit diesem davon.
Im Bereich Hornbach kam der Flüchtende einer ebenfalls zum Einbruchsort heraneilenden Streifenwagenbesatzung entgegen. Eine zwischenzeitlich durchgeführte Abfrage des Kfz-Kennzeichens erbrachte, dass dieses im Vorfeld gestohlen wurde. Die Streife drehte und nahm die Verfolgung des Wagens auf, der in der Folge in Hornbach verunfallte.
Die Besatzung des Streifenwagens stieg an der Unfallstelle aus und wollte sich in Richtung des Verunfallten bewegen. Hierbei kam der Tatverdächtige bereits beim Aussteigen des Beamten auf diesen mit einem circa 20 cm langen bajonettartigen Messer zu, was dazu führte, dass der Beamte zurückwich, um einen Abstand zwischen sich und dem mutmaßlichen Angreifer zu erhalten. Dies nutzte der Angreifer aus, um in den mit laufendem Motor abgestellten Streifenwagen zu springen, die Türen zu verriegeln und mit diesem seine Flucht fortzusetzen.
Mit diesem Streifenwagen flüchtete er in Richtung Schneeberg Bayern und verunfallte schließlich zwischen Schneeberg-Hambrunn und Schneeberg erneut. Einer herannahenden Streife der bayerischen Polizei täuschte der Flüchtende schwere Verletzungen vor, sodass es ihm abermals gelang aus dieser vorgetäuschten Situation heraus in den Streifenwagen zu gelangen und zurück nach Baden-Württemberg zu flüchten.
In Walldürn-Hornbach verunfallte der 39-jährige Tunesier erneut, dieses Mal mit dem bayerischen Streifenwagen. Der Versuch, einer hinzukommenden Streifenwagenbesatzung unter Vortäuschung schwerer Verletzungen ebenfalls den Streifenwagen zu entwenden, scheiterte und er wurde festgenommen.
Das gesamte Fluchtgeschehen bis zur Festnahme des Tatverdächtigen dauerte circa 40 Minuten. Der Tatverdächtige wurde bei den Unfällen leicht verletzt.
Während der Einsatzmaßnahmen kam es vermehrt zu Schussabgaben durch die eingesetzten Polizeibeamten. Hierzu hat das Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim die Ermittlungen aufgenommen. Die Überprüfung der Rechtmäßigkeit des Schusswaffengebrauchs obliegt der Staatsanwaltschaft Mosbach.
Die Schäden an den eingesetzten und verwendeten Streifenwägen beziffern sich auf circa 60.000 – 80.000 Euro.
Im Bereich Walldürn-Hornbach fand eine Hochzeitsfeier statt. Mutmaßlich wurden dort Hochzeitsgäste durch die Fahrweise des Flüchtenden gefährdet. Diese Personen werden darum gebeten, sich beim Polizeirevier in Mosbach unter der Telefonnummer 06261 8090 zu melden.
