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Mutmaßlicher internationaler Räuber in der Schweiz festgenommen - damit letzter Tatverdächtiger aus Osterburkener Villenraub gefasst
Datum: 22.12.2006
Kurzbeschreibung:
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mosbach, des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und der Polizeidirektion Mosbach:
Mutmaßlicher internationaler Räuber in der Schweiz festgenommen - damit letzter Tatverdächtiger aus Osterburkener Villenraub gefasst
In den frühen Morgenstunden des 11. Dezember 2006 nahm die Schweizer Polizei bei Rorschach am Bodensee einen 32-jährigen Polen fest. Der Mann wird einer international agierenden polnischen Bande zugerechnet, die Raubüberfälle und Einbrüche in der Schweiz, Italien, Frankreich und Deutschland verübt. Er ist dringend verdächtig, zusammen mit weiteren Tätern am 14. Mai 2005 in Osterburken/Neckar-Odenwald-Kreis/Baden-Württemberg, eine 68 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung überfallen und Bargeld, Goldmünzen und Schmuck geraubt zu haben. Die maskierten Täter flüchteten mit dem Fahrzeug der Geschädigten, das am nächsten Tag in Pforzheim aufgefunden wurde.
Dieser Festnahme ging eine konzertierte Aktion polnischer, deutscher und Schweizer Strafverfolgungsbehörden voraus. Zur Ergreifung des in Polen lebenden Verdächtigen hatte die Mosbacher Kripo auch die Zielfahnder des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg um Unterstützung gebeten. Im Rahmen der gemeinsamen Ermittlungen wurde festgestellt, dass die Bande, der der Gesuchte zugerechnet wird, auch Verbindungen nach München und in die Schweiz hat. Um den mutmaßlichen Räuber dingfest zu machen wurden daher neben polnischen Polizeidienststellen und BKA-Verbindungsbeamten auch das Polizeipräsidium München und das Bundesamt für Polizei in Bern/CH einbezogen.
Nach umfangreichen Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen der deutschen und Schweizer Polizei konnte der 32-jährige Pole schließlich am 11.12.2006 bei Rorschach/Schweiz im Zuständigkeitsbereich der Kantonspolizei St. Gallen widerstandslos festgenommen werden. LKA-Präsident Hiller: „Dieser schnelle Ermittlungs- und Fahndungserfolg belegt die gute internationale Zusammenarbeit in Europa, auch über mehrere Staatsgrenzen hinweg“.
Die Staatsanwaltschaft Mosbach erwirkte bei den Justizbehörden der Schweiz die Auslieferung des Verdächtigen, der am 14. Dezember 2006 von der Schweiz nach Deutschland überstellt und dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Mosbach vorgeführt wurde. Dort räumte er seine Tatbeteiligung ein, Untersuchungshaft wurde angeordnet.
Bereits Mitte 2005 war es der damaligen EG „Daimler“ der Kripo Mosbach in Zusammenarbeit mit der Kripo Pforzheim gelungen, das gesuchte Tatfahrzeug aufzuspüren und die ersten beiden Täter mit den Villenraub in Osterburken in Verbindung zu bringen. Eine weitere Spur führte die Ermittler des Neckar-Odenwald-Kreises Anfang November 2005 nach Hamburg. Dort gelang es in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und dem SEK der Hansestadt Hamburg zwei weitere polnische Staatsangehörige festzunehmen, denen im Zuge der Ermittlungen eine direkte Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte. Im Dezember des letzten Jahres wurde dann der Tippgeber im Bereich Pforzheim festgenommen.
Diese fünf Täter wurden bereits im Sommer 2006 vom Landgericht Mosbach zu Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren und siebeneinhalb Jahren verurteilt.
Mit der Festnahme des letzten noch auf freiem Fuß befindlichen Täters konnten nun alle Tatbeteiligten ermittelt und festgenommen werden. Auf den 32 Jahre alten polnischen Staatsangehörigen wartet nun ebenfalls ein Prozess vor dem Landgericht Mosbach.
