In einer gemeinsamen Festnahmeaktion der Zielfahnder der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wurde am 16.November 2006 ein 61-jähriger Deutscher in einer Kleinstadt bei Gummersbach/NRW festgenommen. Der Festgenommene soll einer türkisch-deutschen Tätergruppierung angehören, die verdächtig ist, zwischen März und Oktober 2005 so genannte Stoßbetrügereien begangen zu haben. Als Tarnung für Betrügereien über mehrere Hunderttausend Euro soll der 61-Jährige mit weiteren Mittätern eine Firma für Kunststoffspritztechnik im Neckar-Odenwald-Kreis gekauft haben. Die mutmaßlichen Wirtschaftskriminellen bestellten Maschinen, Computer und tonnenweise Kunststoffgranulat. Die Ware sollen sie aber ohne zu bezahlen gleich weiter verschoben haben. Als die Betrügereien aufzufliegen drohten, sollen die Verdächtigen die Firma an einen nicht existenten Dritten veräußert und alle Unterlagen und Computerdaten beiseite geschafft haben, um so ihre Spur zu verwischen. Die bereits finanziell angeschlagene Firma musste Insolvenz anmelden.

Die Zielfahnder des LKA Baden-Württemberg übernahmen im April 2006 die Fahndung nach dem mutmaßlichen Haupttäter, dessen Spuren an verschiedene Orte in den Niederlanden führten. Obwohl er aus Furcht vor seiner Ergreifung sich immer nur kurz am gleichen Ort aufhielt, konnten die Zielfahnder ihn schließlich in der vergangenen Woche lokalisieren. Damit konnten die Zielfahnder in diesem Jahr bereits ihren achten Fahndungserfolg verbuchen.

Die Staatsanwaltschaft Mosbach erwirkte Haftbefehl gegen den 61-Jährigen, der andernorts außerdem zur Verbüßung einer viereinhalbjährigen Freiheitsstrafe gesucht wurde.

Die Ermittler der Polizeidirektion Mosbach und der Landespolizeidirektion Karlsruhe werden nun die weiteren Nachforschungen zu den Tathandlungen, den Tatbeteiligten sowie möglicherweise noch vorhandenem Vermögen betreiben. Ein weiterer mutmaßlicher türkischer Haupttäter ist noch flüchtig.