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Waffendepot aufgespürt; Staatsanwaltschaft und Polizei beschlagnahmten einen Lkw voll Waffen und Munition
Datum: 13.11.2006
Kurzbeschreibung:
Neckarzimmern/Gundelsheim.
Eine Anzeige wegen einer vermutlich illegalen Waffe führte die Beamten des Polizeipostens Diedesheim am 25. Oktober in die Wohnung eines 38-jährigen Mannes. Dort sollte ein Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss vollzogen werden, den die Staatsanwaltschaft Mosbach bei dem zuständigen Amtsgericht beantragt hatte. Die Beamten stießen dabei auf ein Waffenarsenal größeren Ausmaßes.
Der Tatverdächtige hatte, seiner Sammelleidenschaft nachgehend, über die Jahre hinweg ein regelrechtes Waffendepot in einem Anwesen in Neckarzimmern zusammengetragen.
Hinweise, wonach weitere Waffen und Waffenteile auch in einem Gebäude in Gundelsheim-Böttingen gelagert sein sollen, führten zu einer entsprechenden weiteren Durchsuchungsmaßnahme. Auch dort wurde in der Folge eine größere Anzahl Waffen und Waffenteile vorgefunden.
Die Waffenlager erwiesen sich als so umfangreich, dass die Kriminalpolizei Mosbach, unterstützt von Waffenexperten der Landespolizeidirektion Karlsruhe die weitere Sachbearbeitung übernahm. Die Ermittlungsbeamten und Sachverständigen beschlagnahmten in den beiden Wohnungen Munition, Gewehre, Pistolen, Revolver, Waffenteile, Waffenzubehör und verschiedene Sprengstoffe. Aufgrund der großen Menge der aufgefundenen Waffen nebst Zubehör musste ein LKW zum Abtransport eingesetzt werden.
Der 38-jährige wurde vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Mosbach erwirkte einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten, der durch das Amtsgericht Mosbach gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.
Nach einer bisherigen Sichtung des Waffenarsenals befanden sich zahlreiche Waffen legal im Besitz des Mannes. Allerdings hatte er auch Waffen in seiner Sammlung, für die keine waffenrechtlichen Erlaubnisse vorlagen oder die sogar unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen und - wie die aufgefundenen Sprengstoffe - strafrechtlich relevant sind.
Ob der Tatverdächtige über seine Sammlerleidenschaft hinaus möglicherweise auch politisch motiviert gehandelt hat, müssen die noch laufenden Ermittlungen ergeben. Konkrete Anhaltspunkte dafür liegen derzeit nicht vor.
Nach bisherigem Kenntnisstand hat der 38-jährige in seiner überzogenen Sammelleidenschaft Waffen und Munition über Jahre alleine beschafft. Diese Leidenschaft führte gar soweit, dass er Sprenggrananten und eine scharfe Panzerfaust in seinem privaten Depot lagerte. Die Panzerfaust wurde selbst von den Spezialisten infolge Alterung als so brisant angesehen, dass sie von einem Transport Abstand nahmen und diese in einem nahe gelegenen Steinbruch kontrolliert zündeten.
Unabhängig vom Fortgang des weiteren Ermittlungsverfahrens wurden die für den Besitz der legalen Waffen zuständigen Erlaubnisbehörden hinzugezogen.
